DIN EN 29454-1
Flussmittel zum Weichlo¨ten – Einteilung und Anforderungen – Teil 1: Einteilung,
Kennzeichnung und Verpackung (Feb 1994)
Es gibt kein Flussmittel, das fu¨r alle Zwecke, d. h. fu¨r sa¨mtliche Grundwerkstoffe und Lotlegierungen
sowie fu¨r alle in Frage kommenden Arbeitsweisen, verwendbar ist. Die Eigenschaften und die damit
zusammenha¨ngende Zusammensetzung der Flussmittel mu¨ssen deshalb angepasst werden. Die
Norm DIN EN 29454-1 ermo¨glicht die Auswahl des geeigneten Flussmittels fu¨r den entsprechenden
Anwendungszweck.
Flussmittel unterstu¨tzen geschmolzenes Lot bei der Benetzung der metallischen Oberfla¨chen, die mit-
einander verbunden werden sollen, durch Entfernen von Oxiden und anderen Verunreinigungen auf
den zu lo¨tenden Oberfla¨chen wa¨hrend der Lo¨tung. Flussmittel schu¨tzen auch Oberfla¨chen gegen Oxi-
dation und unterstu¨tzen die Benetzung der Grundwerkstoffe bei geschmolzenem Lot. Die Flussmittel
sind nach Tab. 627.1 einzuteilen und zu kennzeichnen. Die Flussmittel sind nach den chemischen
Hauptbestandteilen eingeteilt.
Zum Beispiel ist ein mit Phosphorsa¨ure aktiviertes anorganisches, als Paste geliefertes Flussmittel zu
kennzeichnen mit 3.2.1.C, ein nicht halogenhaltiges flu¨ssiges Harz-Flussmittel mit 1.1.3.A. Flussmittel
sind in geeigneten Beha¨ltern zu liefern, die widerstandsfa¨hig gegen das Flussmittel sind. Diese Beha¨l-
ter mu¨ssen folgende Angaben enthalten:
– Name und Anschrift des Lieferers;
– Bezeichnung des Produktes;
– ISO 9454-1 und Flussmittel-Kennzeichnung;
– Chargennummer;
– Herstellungsdatum;
– Einzelheiten u¨ber die Einhaltung rechtlicher Verordnungen bezu¨glich sicherheitstechnischer
Aspekte.
Eignungsanforderungen sind in DIN EN ISO 9454-2 „Flussmittel zum Weichlo¨ten
– Einteilung und An-
forderungen
– Teil 2: Eignungsanforderungen“ (s. Norm) enthalten.
Pru¨fung von Flussmitteln
Die Pru¨fverfahren fu¨r die Bestimmung der Eigenschaften und Merkmale von Weichlo¨tflussmitteln sind
in den Normenreihen von DIN EN ISO 9455 bzw. DIN EN 29455 (s. Normen) enthalten.
Tab. 627.1 ist als Richtlinie fu¨r solche Pru¨fverfahren anzusehen, die fu¨r verschiedene Flussmittel ent-
sprechend ihrer Einteilung anzuwenden sind.
DIN 32513-1
Weichlotpasten – Teil 1: Zusammensetzung, Technische Lieferbedingungen (Jan 2005)
Erfasst werden Weichlotpasten, die durch Aufdrucken oder Dispensen aufgetragen und durch Reflow-
lo¨tanlagen verarbeitet werden. Die Lotpasten sind eingeteilt und werden bestimmt durch den Gehalt
an Weichlot (Auswahl aus DIN EN ISO 9453 bzw. DIN 1707), dem verwendeten Flussmittel nach
DIN EN 29454-1 sowie dem in der Norm nach Korngro¨ße festgelegten Metallpulvertyp (6 Pulvertypen).
Die Eignung der Pulver ist festgelegt durch Anforderungen an Metallgehalt, Konturenstabilita¨t, Benet-
zung, Aufschmelzen, Oberfla¨chenwiderstand und elektrolytische Korrosionswirkung, Klebefa¨higkeit
bei der Bauelementenbestu¨ckung, Klebeverhalten nach dem Lo¨ten, Entfernbarkeit der Flussmittel-
ru¨cksta¨nde, Entfernbarkeit der Lotpasten-Fehlbedruckungen und Verarbeitungseigenschaften bezogen
auf Entmischungen und Klumpenbildung, die jeweils durch Pru¨fungen nachzuweisen sind.
Die Bezeichnung einer Weichlotpaste auf Basis des Weichlotes S-Sn63Pb37E, des Flussmittels 1.1.2
nach DIN EN 29454-1 mit einem Metallgehalt von 90 % Massenanteil in der Ko¨rnung 20
mm bis 45 mm,
Pulvertyp 3 nach Tabelle 1 der Norm mit Verarbeitungshinweis (S fu¨r Siebdruck, M fu¨r Schablonen-
druck und D fu¨r Dispenser) lautet:
Weichlotpaste DIN 32513-1 S-Sn63Pb37E/1.1.2/90-3/M
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Schweißen, Lo¨ten, Schneiden und thermisches Spritzen
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